Münchner Rotkreuz-Museum

Historie

Seine schrecklichen Erlebnisse nach der Schlacht von Solferino (1859) ließen den Gründer des Roten Kreuzes Henry Dunant nicht ruhen, um eine völkerrechtliche Anerkennung von Hilfsleistungen für Verwundete im Krieg zu erreichen. In Deutschland entstanden ab 1863 Vereinigungen, deren Tätigkeit auf dem Rotkreuz-Gedanken beruhten und auch für den zivilen Bereich übernommen wurden. So wurde in München am 10. März 1875 die “Freiwillige Sanitätskolonne München” gegründet. Eine erste bescheidene Sanitätswache wurde 1894 in der Marstallstraße Nr. 4 eröffnet, 1906 das erste Sanitätsautomobil in Dienst gestellt. Die Sanitätskolonne wurde schnell für jeden Münchner zu einem festen Begriff im Rettungswesen und Krankentransport.

Nach dem ersten Weltkrieg schlossen sich die verschiedenen  Landesvereine am 25. Januar 1921 zum Deutschen Roten Kreuz zusammen. Von den Nationalsozialisten 1937 als private Organisation aufgelöst und dem Innenministerium unterstellt, entstanden nach Kriegsende 1945 wieder neue Landesverbände, die am 4. Februar 1950 das jetzige Deutsche Rote Kreuz gründeten.

In Bayern gebot die Amerikanische Besatzungsbehörde bereits am 19. September 1945 den Aufbau einer gemeinnützigen, absolut unpolitischen Rotkreuz-Organisation. Innerhalb dieses neugegründeten Bayerischen Roten Kreuzes übernahm der Kreisverband München – als Nachfolgeorganisation der früheren Freiwilligen Sanitätskolonne München – schon bald eine führende Rolle.

Rotkreuz Museum

Mehr Informationen zur Geschichte des Münchner Roten Kreuzes erfahren Sie im Münchner Rotkreuz-Museum.

Münchner Rotkreuz-Museum

Geschichte des Deutschen Roten Kreuzes

Über Henry Dunant

Zweifellos eine der interessantesten Biographien in der Geschichte des Roten Kreuzes ist die seines Gründers, Henry Dunant. Ausgangsort dieser Biographie ist Genf, wo Dunant am 8. Mai 1828 geboren wurde. Schon früh trat der junge Dunant, gestützt auf seine tiefe religiöse Überzeugung, engagiert für die Menschheit ein. Ersten Ausdruck fand dieses Engagement in seinem Beitritt zur Genfer Gesellschaft für Almosenspenden. Doch Dunant wollte mehr: Mit der Gründung des Christlichen Vereins Junger Männer (CVJM) im Jahre 1855 erfüllte er sich den Traum von einer weltumspannenden „geistlichen Familie“.

Das Schlüsselerlebnis seines Lebens wiederfuhr Dunant 1859 auf einer Geschäftsreise nach Solferino in Oberitalien. Eher zufällig wurde er Zeuge einer der blutigsten Schlachten der Geschichte. Eine Schlacht mit über 40 000 Verwundeten und Toten. Schockiert vom Elend der Opfer und der Hilflosigkeit der Sanitätskräfte reifte in ihm von nun an der Gedanke an eine internationale Hilfsorganisation. Schon bald verwirklichte er seine Pläne: Sein Erlebnisbericht „Eine Erinnerung an Solferino“ half ihm, dass auch Staatsoberhäupter auf seine Idee aufmerksam wurden. So konnte 1863 in Genf das Internationale Komitee vom Roten Kreuz gegründet werden. Nur ein Jahr später wurde die erste Genfer Konvention erlassen.

Doch lange konnte Henry Dunant die Früchte seiner Arbeit nicht genießen. Nach einer Verurteilung wegen betrügerischem Konkurses und dem Tod seiner Mutter führte er viele Jahre ein Leben als Heimatloser. Dennoch kamen seine Aktivitäten nicht zum Erliegen. Seine „Wiederentdeckung“ im Jahre 1895 brachte ihm den verdienten Ruhm, der 1901 in der Verleihung des ersten Friedensnobelpreises gipfelte. Henry Dunant starb am 30. Oktober 1910.

Kontakt

Volker Schneider
Leiter Münchner Rotkreuz-Museum

0172 8 25 05 77

BRK-Kreisverband München
Perchtinger Straße 5
81379 München

leiter(at)rotkreuz-museum-muenchen(dot)de

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