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Juni 2015

D 27 Sieben Grad Wassertemperatur haben die Helfer gemessen. Peter Ketnath ist froh, dass er das Treiben vom Ufer aus verfolgen kann. ieser Mann liebt das Wasser: Peter Ketnath, ZDF- Zuschauern als Kriminalhauptkommissar Jo Stoll aus der „SOKO Stuttgart“ bekannt, war in jungen Jahren Mitglied im Schwimmverein, nahm regelmäßig an Wettkämpfen teil und errang sogar ein paar Medail- len. Nach der Schule absolvierte er ein Praktikum bei einem Bootsbauer, in dieser Zeit entdeckte er auch das Sporttauchen. Während einer längeren Arbeitsperiode in Brasilien bewohnte er vorübergehend ein Haus direkt am Strand und konnte seinem Hobby am vorge- lagerten Naturriff nachgehen. Doch damit nicht genug: Auch die Serienfigur Jo Stoll liebt das Wasser – ihr Zuhause ist ein Boot am Ufer des Neckars. So freut sich der Wahlberliner Peter Ketnath, der bis zum Ende seiner Schauspielausbildung in München lebte, über eine Einladung der hiesigen Wasserwacht. Während praktischer Übungen im Rahmen einer Was- serretter-Ausbildung wollen ihm die Helfer zeigen, was der Nachwuchs können muss, um im Ernstfall Men- schenleben zu retten. Es ist ein Samstag Mitte April. Die Sonne weiß noch nicht, ob sie scheinen möchte, und hält sich größten- teils bedeckt. Dunkle Regenwolken lassen nur wenig vom blauen Himmel erkennen, und ein kalter Wind pfeift durch die Isarauen. Ein gutes Dutzend junger Wasserwachtler und ihre Ausbilder lassen sich die gute Laune vom Wetter nicht verderben. Sie sind an widrige Verhältnisse gewöhnt und gehen auch bei Minustem- peraturen in die Fluten – wenn ein Notfall es erfordert. Peter Ketnath unterhält sich mit Uwe Wagner, dem Ausbilder Wasserretter und technischen Leiter der Wasserwacht Riem. Der freut sich, dass den Münchner Einsatzkräften das Gebiet rund um die Station Marien- klause in der Nähe der Floßlände zur Verfügung steht: „Andere Einheiten absolvieren die praktischen Übun- gen im Schwimmbad. Wir können hier unter Live-Be- dingungen trainieren.“ Kaum versteht man seine Worte, weil im Hinter- grund eine etwa achtzig Zentimeter hohe Wasser- walze über eine Betonkante rauscht. Die Kante zieht sich über die gesamte Isarbreite, nur am gegenüberlie- genden Ufer hat man wenige Meter abgeflacht, wo früher die Isarflöße an der Strömung vorbeirutschten. An dieser ehemaligen Floßrutsche bildet sich eine ordentliche Strömung, und man sieht wieder einmal, dass die Isar ein wilder Fluss ist, den die Münchner nicht immer zu zähmen wussten. Julia Mrazek, seit dreizehn Jahren bei der Wasser- wacht aktiv, erzählt Peter Ketnath von einem dramati- schen Augusttag des vergangenen Jahres: Just in die- ser Wasserwalze kamen viermal sowohl Schwimmer als auch Bootsinsassen in lebensbedrohliche Gefahr. Die Helfer mussten mehrmals ausrücken, konnten am Ende aber alle elf Beteiligten wohlbehalten ans Ufer

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