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MiB_Februar_2016

11 Beim Essen großzügig sein: Wenn das Kind allein essen möchte, obwohl noch viel daneben geht, sollte es dies versu- chen dürfen. Lässt es Speisen stehen, weil es sie nicht mag, ist das in Ordnung. Die Eltern sollten den Teller nach dem Essen einfach abräumen und keine Alternative anbieten. Verzögerungen kindgerecht ankündigen: Das Kind ist un- geduldig? Dann kann man es einbeziehen mit Erklärungen, die es versteht: „Jetzt muss ich noch diesen Korb voll Wäsche in den Schrank sortieren, dann gehen wir.“ Termine rechtzeitig kommunizieren: Das Haus muss zu einer bestimmten Zeit verlassen werden, das Kind ist aber noch in sein Spiel vertieft. In dieser Situation helfen mehrere aufeinander folgende Ankündigungen: „Wenn die Puppe im Bett ist, ziehen wir uns an.“ „Jetzt deckst du die Puppe noch zu, dann holst du deine Schuhe.“ „So, jetzt müssen wir gehen. Komm bitte.“ Erklären, warum Pünktlichkeit wichtig ist: „Wer zu spät zur Haltestelle kommt, muss auf die nächste U-Bahn warten.“ Ankündigungen einhalten: Nach Ärger beim Restaurant- besuch und der Konsequenz „Dann gehen Mama und Papa beim nächsten Mal ohne dich essen!“ sollte tatsächlich ge- nau dies passieren. Kinder müssen merken, dass die Erzieher in ihren Grenzen und Regeln verlässlich sind. Weitgehend gleich reagieren: Eltern sollten zu Hause nicht großzügiger sein als in der Öffentlichkeit und umgekehrt. Kinder finden das schnell heraus und nutzen es aus. Notfalls gehen: Ist eine Situation nicht zu retten, hilft es zu- mindest zu Hause, wenn man dem Kind ruhig mitteilt: „Ich möchte jetzt nicht weiter streiten und gehe in die Küche. Wenn du dich beruhigt hast, kannst du gerne nachkom- men.“ Versucht das Kind später eine Annäherung, muss der Streit vergessen sein. Liebe signalisieren: Während eines Disputs und danach sollten die Eltern unterschwellig immer vermitteln: „Wir haben dich trotzdem lieb!“ Nach jedem Streit sollten sie sich mit ihrem Kind versöhnen. Später reden: Eskaliert eine Situation, kommen die Eltern an das Kind gewöhnlich nicht mehr heran. Aber anschließend können sie ihm erklären, warum sie so wütend waren und auf dem Verbot bestanden haben. Den eigenen Ärger akzeptieren: Es ist nachvoll- ziehbar, dass ein trotziges Kind auch in den Eltern Emotionen auslöst. Schlagen ist tabu. Aber niemand wird immer gleichbleibend gelas- sen reagieren. Eltern, die einen Fehler hinterher auch einmal eingestehen und sich dafür ent- schuldigen, signalisieren: Fehler gehören zum Leben – entscheidend ist, wie man damit um- geht und was man daraus lernt. * „Trotzphasen“ sind in der Entwicklung eines Kindes völlig normal. Es muss merken: Einen ei- genen Willen zu entwickeln ist grundsätzlich eine gute Sache. Dabei entstehende Spannungen sind auszuhalten und nicht wirklich bedrohlich. Man kann eine abweichende Meinung äußern, ohne deswegen die Zuneigung seines Umfelds zu verlieren. Bewältigte Konflikte können eine Beziehung sogar vertiefen. Und oft werden dabei sinnvolle Lösungen gefunden. Wer die Autonomie-Versuche eines Kindes liebevoll-bestimmt begleitet, verhilft ihm zu innerer Stärke. Den Eltern, die dabei heimlich verzweifeln und das Ende dieser Zeit herbei- sehnen, sei vor Augen geführt: Es geht noch viel schlimmer. Denn es wartet eine zweite und deutlich schwierigere Trotzphase im Leben ihres Lieblings: die Pubertät. Und so geht es weiter: Juni-Ausgabe: Wie hilft man den Kindern durch Lebensübergänge? Kita-Eingewöhnung, Trennung der Eltern, Umzug. September-Ausgabe: Das Kind als Teil einer Gruppe So erlernt es Kontaktkompetenz. Dezember-Ausgabe: Lernen ohne Druck Wie man als Familie den alltäglichen Schulstress umschifft.

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