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MiB_Februar_2016

Wehret den Anfängen! Eine medikamentöse Fettleber-Thera- pie gibt es nicht. Betroffene müssen die Ursachen beseitigen. Wer sich zur Risikogruppe zählt oder die Diag- nose „Fettleber“ bereits erhalten hat, kommt nicht umhin, seinen Lebensstil grundsätzlich zu überden- ken: > Den Alkoholkonsum einschrän- ken oder ganz einstellen: Mehr als ein halber Liter Bier pro Tag bei einer Frau, ein ganzer Liter bei einem Mann gelten als bedenklich. Hat sich die Leber bereits vergrößert, ist strikte Abstinenz angesagt! > Schon ein zweiwöchiges Fasten- programm kann die Leber deutlich entlasten. In kritischen Fällen wird der Arzt zunächst ein spezielles Leberfasten mithilfe von Eiweiß- Drinks verordnen, bevor die Kost- umstellung beginnt. > Essen Sie möglichst fettarm und bevorzugen Sie pflanzliche Fette. Eine ausgewogene, mediterrane Er- nährung gilt als ideal. Ersetzen Sie Weißmehl- durch Vollkornprodukte. Verzichten Sie vor allem auf Zucker, der vorwiegend in Limonaden oder Säften enthalten ist. > Übergewichtige sollten Kilos ab- bauen. Besonders die sogenannte Apfelform (das Fett konzentriert sich auf die Körpermitte) kann der Leber schaden: Denn das Bauchfett neigt dazu, Fettsäuren freizusetzen, die sich in der Leber einlagern. > Vermeiden Sie jedoch Hunger- kuren – diese belasten die Leber eher. Zudem kann Eiweißmangel, oft ausgelöst durch Fastenkuren oder Essstörungen, die Ursache einer Fettleber sein. > Regelmäßige Bewegung trägt zur Gewichtsreduzierung bei. 23 Der Großteil der Diagnosen wird jedoch bei Menschen gestellt, die Alkohol nur in Maßen genießen oder völlig abstinent sind. Forscher schätzen, dass in Deutsch- land bis zu 30 Prozent der Bevölkerung von einer nichtalkoholischen Fettleber betroffen sind. In diesen Fällen entscheiden andere Faktoren: zumeist eine falsche Ernährung, manchmal auch Medikamente oder bestimmte Erkrankungen wie Hepatitis. Über unser Blut gelangen Fettsäuren aus der Nahrung in die Leber. Diese bildet daraus Neuralfette, die sie dem Körper als Energie zur Verfügung stellt. Läuft der Stoffwechsel aus dem Ruder und kommen zu viele Fettsäuren in der Leber an, wird sie der Menge irgendwann nicht mehr Herr und lagert das Fett ein – es entsteht eine Fettleber. Welche Ursachen stecken hinter diesem Ungleichgewicht? Beim Abbau des energiereichen Alkohols in der Leber entsteht eine große Menge an Fettsäuren. Wird dem Körper stetig Alkohol zugeführt, hat die Leber nicht mehr ausreichend Zeit, die Fettsäuren zu verarbeiten. Eine andere Ursache können zu viele Transporter-Eiweiße im Körper sein, die ein Übermaß an Fetten in die Leber leiten. Vitamin-B-Mangel wiederum kann dazu führen, dass die Leber die eingelagerten Fette nicht richtig weiterverarbeitet. Auch eine gestörte Darmflora, die für die Nahrungsaufspaltung verantwortlich ist, kann für eine Fettleber verantwortlich sein. Ebenso eine Insulinresistenz, etwa bei Diabetes, die vermehrt Fette im Körper freisetzt. In der Regel ist jedoch eine zu fettreiche Ernährung die Wurzel des Übels. Wie sieht eine Fettleber aus? Die Anreicherung von Fett vergrößert das Organ deutlich; statt wie üblich rot- braun zu erscheinen, verfärbt es sich fettgelb. Die Vergrößerung führt zum beschriebenen Völlegefühl. Der Arzt kann dann meistens von außen ertasten, ob eine Fettleber vorliegt. Warum ist sie so gefährlich? Bleibt eine Fettleber lange unbehandelt, können Entzündungen entstehen (Hepatitis). Die Anreicherung von Fett im Organ begünstigt die Bildung von Bindegewebe, das vernarben kann. Entwickeln sich zu viele Leberzellen zum funktionslosen Narbengewebe, spricht man von einer Leberzirrhose. Diese ist unumkehrbar und schlecht zu behandeln. Wenn das Lebergewebe völlig zerstört ist, hilft nur noch eine Transplantation. Zudem riskieren die Betroffenen, an Leberkrebs oder Diabetes-2 zu erkranken oder einen Herzinfarkt zu erleiden. Wie erkennt man eine Fettleber? Die Vergrößerung des Organs kann zum beschriebenen Völlegefühl, die Überlas- tung zu einem Leistungsabfall bis hin zu Übelkeit führen. Zunächst hilft eine Ultraschall-Untersuchung oder ein Blutbild dabei, Indizien für eine Fettleber zu finden. Erhärtet sich der Verdacht, wird im nächsten Schritt ein kleines Stück Gewebe entnommen (Biopsie) oder eine Kernspintomografie (MRT) gemacht. Die gute Nachricht: Ist noch keine Entzündung aufgetreten, erholt sich die Leber bei entsprechendem Verhalten schnell. Betroffene sollten die Diagnose als rechtzeitiges Signal ver- stehen, ihren Lebensstil zu ändern. Damit verhelfen sie übrigens nicht nur ihrer Leber zu einem gesünderen Dasein: Was der Leber hilft, trägt allgemein zum Wohlbefinden und zu einer störungsfreien Funktion des Körpers bei.

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