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MiB_Juni-2014

23 > Das Gift, das die Wespe mit ihrem Stachel unter die Haut spritzt, verursacht eine schmerzende Schwellung, die im Laufe der folgenden Tage zu jucken anfängt. Je mehr Gift also gleich nach dem Stich aus der Wunde gesaugt wird, desto glimpf- licher die Folgen. Saugen Sie jedoch nicht mit dem Mund – das Gift könnte sich über die Schleimhäute im Körper verteilen. Eine sogenannte Vakuum-Giftpumpe (auch Saugstempel genannt), in der Apotheke erhältlich, eignet sich besser. Ist ein solches Gerät nicht zur Hand, drücken Sie die Wunde vorsichtig aus. > Ein neueres Verfahren, um das Gift zu zersetzen, ist Hitze: Der „Stichheiler“, ein taschenlampengroßes Gerät, wird auf die Stichstelle gedrückt und erzeugt für wenige Sekunden einen Reiz von etwa fünfzig Grad. Dadurch zerfallen die Eiweiß- moleküle von Wespen- oder Bienengift und Mückenspeichel, ohne dass die Haut dabei verbrennt. Erfahrungsgemäß gehen Schmerzen und Schwellung danach schnell zurück. Alternativ können Sie sich mit heißem (nicht warmem) Wasser behelfen, das sie über den Einstich laufen lassen. Eine ähnliche Wirkung entfalten auch die Globuli „Apis“. Im Notfall hat sich Speichel bewährt, um das Gift zu neu- tralisieren. > Nun die betroffene Stelle ein bis zwei Stunden mit Eiswürfeln oder einem Kühl- kissen kühlen, um das Anschwellen weiter zu verhindern. > Eine Antihistamin-Salbe lindert den Juckreiz und stoppt ebenfalls die Schwellung. Ebenso hilft eine aufgeschnittene Zwiebel, die Sie auf den Einstich drücken. Ihr Saft wirkt entzündungshemmend. > Sitzt der Stich im Rachenraum, ist Eile geboten, denn die Schwellung kann die Luftröhre zudrücken. Ersthelfer sollten sofort einen Notruf (112) absetzen, dem Gestochenen Eiswürfel zum Lutschen geben und den Hals von außen mit eis- kalten Umschlägen kühlen. > Etwa drei Prozent aller Deutschen leiden unter einer Allergie auf Wespenstiche, die sich durch Quaddeln auf der Haut, Schwellungen außerhalb der Stichstelle, plötzlichem Schnupfen und Juckreiz im Rachenraum, unter den Fußsohlen und an den Handflächen bemerkbar machen kann. Im schlimmsten Fall führt ein Stich zu einem anaphylaktischen Schock, in dessen Folge der Kreislauf innerhalb von Minuten zusammenbricht. Klagt der Gestochene während der ersten Stunde nach dem Stich über Übelkeit, schwillt sein Gesicht an, leidet er unter Atemnot oder Herzrasen: Sofort den Rettungsdienst alarmieren und den Betroffenen in die Schocklage (Beine hochlegen) oder bei Erbrechen in die stabile Seitenlage bringen. Bei Atemstillstand müssen die Ersthelfer sofort mit der Beatmung beginnen. > Wer allergisch auf Insektengift reagiert, sollte stets ein Notfallset bei sich tragen: mit einem Antihistaminikum, einem Kortisonpräparat und Adrenalin zum In- halieren. Erste Hilfe bei Wespenstichen Tage schmerzt und eine beeindruckende Schwellung verursacht. Wer es gar nicht erst dazu kommen lassen möchte, kann sich die Tiere mit zahlreichen Maßnahmen vom Leib hal- ten: Obstreste zum Beispiel sollten nicht oben auf dem Kompost landen, sondern zur Sicherheit vergraben werden. Der Gartentisch steht im Spätsommer besser nicht unter einem Obstbaum oder vor ei- ner Wand mit Weinreben. Eine Flasche, abseits aufgehängt und zu einem Drittel gefüllt mit einem Gemisch aus gären- dem Obstsaft und Essig (kein Zuckerwas- ser) oder eine alternative Nahrungs- quelle (hier haben sich aufgeschnittene Weintrauben bewährt) lockt die Wespen an wie ein Magnet und sammelt sie weit weg von den eigentlichen Genüssen – eine Entfernung von mindestens fünf Metern vorausgesetzt. Experten raten übrigens dazu, dieses Ablenkungsmanö- ver bereits einen Tag vor der geplanten Gartenrunde zu platzieren. Denn Wes- pen sind Gewohnheitstiere. Haben sie einmal eine lohnende Futterquelle ent- deckt, kehren sie immer wieder dorthin zurück und sind somit am Folgetag von Vornherein abgelenkt. Während des Essens bleiben Speisen unter umgedrehten Plastikschüsseln ge- schützt; Flaschen und Gläser mit süßen Getränken sollten ebenfalls abgedeckt werden. Bei nicht einsichtigen Getränke- behältnissen empfiehlt sich aus Sicher- heitsgründen ein Strohhalm. Eis- oder Kuchenreste rund um den Kindermund können ebenfalls Wespen anlocken, da- her Speisereste möglichst schnell abwi- schen. Auch süßliche Parfümdüfte oder leuchtende Kleidung üben auf die unge- betenen Gäste einen unwiderstehlichen Reiz aus. In Abwehrhaltung gehen sie dagegen, wenn man sie anpustet: Den CO2-Gehalt unseres Atems empfinden sie als Alarmstoff, der sie erst zum Ste- chen animieren kann. Wer all dies beherzigt, hat in der Re- gel seine Ruhe – und kann den Sommer mit all seinen kulinarischen Genüssen entspannt genießen.

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