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MiB_Juni_2016

10 Report Mama erwartet ein Baby > Je mehr das ältere Geschwisterkind in die Vor- freude auf das neue Familienmitglied eingebunden ist, desto eher wird es diese teilen. Man kann damit beginnen, gemeinsam einen Platz in der Wohnung für die ersten Ultraschall-Fotos zu suchen, später mit dem Kind die Farben für das neue Kinderzim- mer und einen Namen für das Baby aussuchen oder die Kliniktasche packen. > An einer Babypuppe kann man gemeinsam üben, wie das Leben mit dem neuen Kind ablaufen wird: Beim Windelwechseln oder Fläschchengeben stimmt man das Geschwisterkind darauf ein. > Beim ersten Krankenhausbesuch nach der Geburt sollte das ältere Kind den Neuankömmling als Erstes halten dürfen, um sich nicht zurückgesetzt zu füh- len und eine aktive Rolle zu spielen. > Dem älteren Kind sollte aber nicht ständig sugge- riert werden, es müsse sich nun „wie die Großen“ verhalten. Die Eltern trennen sich > Idealerweise teilen beide Partner dem Kind gemein- sam mit, dass die Trennung bevorsteht, dass das Kind aber nicht daran schuld ist. > Dabei sollten sie betonen, dass beide das Kind weiterhin lieb haben und sich abwechselnd darum kümmern werden. > Sie können die Vorteile der neuen Situation für das Kind herausstellen: zwei Kinderzimmer, zweimal Spielzeug, zwei Freundeskreise usw. > Spezielle Mama- und Papa-Tage, bei denen das Kind im Mittelpunkt steht, signalisieren ihm, dass es weiterhin geliebt wird und seine Bedürfnisse wichtig sind. > Dem Kind hilft es sehr, wenn es auf neue Rituale vorbereitet wird: „Heute morgen bringe ich dich in den Kindergarten, und Papa holt dich heute Nach- mittag ab.“ Auch das gemeinsame Packen der Wochenend-Tasche oder ein tägliches Telefonat mit dem abwesenden Elternteil kann zum Ritual wer- den, das die Veränderung zur Gewohnheit macht. > Ist ein neuer Partner in Sicht, sollte dieser erst ein- mal als „Freund“ eingeführt werden. Bei einer ge- meinsamen Unternehmung können sich der oder die „Neue“ und das Kind kennenlernen. Besser er- folgt das jedoch erst, wenn eine längere Beziehung absehbar ist. bedeutet nicht automatisch eine sichere Erzieher-Kind-Bindung. Diese müssen die Pädagogen behutsam aufbauen. > Auch eine harmonische Atmosphäre in der Kita-Gruppe oder Schul- klasse sorgt dafür, dass sich der Neuling schnell wohlfühlt und Kontakt aufnimmt. > Eltern können eine symbolische Brücke von der Familie in die neue Lebenswelt des Kindes bauen: zum Beispiel die Möglichkeit eines Vorabbesuchs gemeinsam mit dem Kind in Anspruch nehmen, ihm an seinem ersten Tag Fotos der Familie mit in die Einrichtung geben oder einen neuen „Glücksbringer“ – etwa ein Kuscheltier oder ein spezielles Schmusetuch – einführen. Dinge, die an die Geborgenheit zu Hause erinnern, verhindern Heimweh und das Gefühl von Ein- samkeit, wirken als hilfreiche Begleiter, Tröster und Kommunika- tionshelfer. > Auch Bilderbücher, die den anstehenden Übergang thematisieren, bereiten das Kind auf das zu Erwartende vor und lassen Ängste gar nicht erst aufkommen. > Mit gemeinsamen Ritualen signalisieren Eltern dem Kind: „Wir nehmen dich ernst, wir sind für dich da, gemeinsam schaffen wir das.“ Beispielsweise kann man morgens vor der Kita das Lieblings- frühstück des Kindes zubereiten, noch eine kurze Geschichte lesen oder den Weg durch einen Park wählen, in dem man Enten füttert. All diese gemeinsamen Rituale verstärken die Bindung und vermit- teln dem Kind Sicherheit. > Wenn Eltern und Kind neu in Kita oder Schule kommen, muss nicht nur das Kind Vertrauen in die Einrichtung fassen, sondern auch die Eltern müssen eine Beziehung zu ihr aufbauen. Daher ist die enge Zusammenarbeit zwischen Pädagogen und Eltern, ein Dialog von Beginn an, entscheidend: Das Aufnahmegespräch und der Einfüh- rungselternabend bieten eine gute Möglichkeit, um Fragen zu klären und das Angebot kennenzulernen. Auch die Lektüre des Einrich- tungskonzepts und Kontakt zum Elternbeirat können hilfreich sein. Eltern, die den sogenannten Anamnesebogen ausfüllen, geben den Pädagogen wichtige Hinweise darauf, welche Rituale dem Kind etwas bedeuten, ob es kürzlich besondere Ereignisse in der Familie gab oder welche Auffälligkeiten zu berücksichtigen sind. > Ist erkennbar, dass sich das Kind in den ersten Tagen mit der neuen Umgebung schwertut, sollten Mutter, Vater oder eine andere ver- traute Bezugsperson wie die Oma die ersten Kita-Tage zumindest stundenweise begleiten und erst dann gehen, wenn sie sehen, dass es dem Kind gut geht. Jedoch sollten sie sich dann nicht heimlich davonschleichen, sondern sich wie immer verabschieden. > Eltern, die den regelmäßigen Austausch mit Erziehern oder Lehrern pflegen (in der Kita kann das durchaus täglich angeraten sein), können über familiäre Neuigkeiten informieren und erfahren um- gekehrt, was ihren Sprössling außerhalb des Zuhauses umtreibt. > Eine gelungene Eingewöhnung dauert bis zu vier Wochen. Es nimmt den Druck von der Familie, wenn die Eltern sich diese Zeit nehmen und sie auch ihrem Kind zugestehen. > Von einer abgeschlossenen Eingewöhnung spricht man, wenn das Kind zur neuen Bezugsperson eine vertrauensvolle Beziehung aufge- baut hat, wenn es sich von ihr trösten lässt und den neuen Tages- ablauf verinnerlicht hat.

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