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MiB_Juni_2016

22 Gesundheit E ichen sollst du weichen, Buchen sollst du su- chen“, rät der Volksmund, wenn sich der Him- mel urplötzlich verdunkelt und dramatisches Grollen unaufhaltsam näher kommt. Diese vermeintliche Weisheit wird jedoch mittlerweile von moderneren Erkenntnissen korrigiert (siehe Tipps auf der rech- ten Seite). Dass sie immer noch gern zitiert wird, beweist, wie viele Menschen die aktuellen Emp- fehlungen gar nicht kennen. Millionen Blitze gehen pro Jahr über Deutsch- land nieder – Schäden von Hunderten Millio- nen Euro werden dadurch verursacht. Immer wieder hört man, dass auch Menschen zu Schaden kommen. Wurden in Deutschland vor 150 Jahren noch etwa 300 Menschen pro Jahr vom Blitz getötet, sind es heute nur maximal sieben – bedingt durch deutlich weniger Fußgänger und Feldarbeiter ohne die Rückzugsmöglichkeit eines sicheren Fahrzeugs. Als Faustregel, wann die Ge- fahr am größten ist, gilt die sogenannte 30/30-Regel: von dem Moment an, in dem zwischen Blitz und Donner weniger als 30 Sekunden liegen, bis zu 30 Minuten nach dem letzten Blitz oder Donner. In dieser Phase sollte man in einem Gefahrengebiet, zum Beispiel auf exponierter Fläche in den Bergen, einen geschützten Ort aufsuchen. Ein Blitz kann eine Spannung von mehreren Millio- nen Volt aufweisen; die Luft in einem Blitzkanal wird rund 30 000 Grad heiß. Daher entspricht die Wirkung eines direkten Blitzeinschlags in den menschlichen Körper der eines Stromunfalls mit den typischen Verletzungsmustern Verbren- nungen und Kreislaufstillstand. In der Regel findet man Blitz- eintrittsstellen am Kopf und an den Schultern sowie lochartige Stromdurchschläge an den Füßen vor. Zudem kann der laute Knall, der beim Einschlag ertönt, einen Hörsturz oder Tinnitus hervorrufen. Oder das Erschrecken durch Knall und Blendwirkung führt zu einem Sturz, der wiederum entsprechende Verletzungen verursacht. Bei einem direkten Treffer passiert der größte Teil des Stromes den Körper. Ein Kontakteffekt liegt vor, wenn der Blitz in einen Gegenstand in direktem Kontakt zum Opfer fährt, etwa in ein Fahrrad, einen Regenschirm oder Wander- Im Sommer überziehen oft schwere Gewitter eben noch beschauliche Landstriche. So mancher Spaziergänger, Badegast oder Besucher eines Open-Air-Konzerts weiß dann nicht genau, wo er sicher ist, wie er sich unterwegs verhalten soll und wie er im Ernstfall helfen kann. Potzblitz!

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