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Solferino 2023 (2)
29.06.2023

Erinnerungen an Solferino 2023

23.06.2023
Es ist kühl und nass, eine angenehme Abwechslung zu der Hitze der vergangenen Tage. Die Gewitter des letzten Abends und der letzten Nacht haben die lang ersehnte Abkühlung zumindest in München mit sich gebracht. Der erste Teil der Reisegruppe an diesem Freitag trifft sich in der Schulstraße in Neuhausen. Im dortigen Bereitschaftsheim wird der MTW der Bereitschaft West 1 beladen und fertig für den langen Weg gen Süden gemacht. Doch zunächst führt der Weg weiter in den Westen zu den Kameradinnen und Kameraden der Bereitschaft Pasing. Der größere Teil der Gruppe hat sich dort bereits versammelt und auch die restlichen Fahrzeuge, welche an diesem Morgen aufbrechen für den Weg fertig gemacht.
Die Uhren springen um auf 09:00 Uhr und pünktlich werden die Motoren gestartet. Noch ein kurzer Tankstopp und schon geht es los, auf große Fahrt.
Die ersten Kilometer lassen die Hoffnung auf die Sonne Italiens schrumpfen, trübe und grau präsentiert sich das oberbayerische Voralpenland und das Inntal bis Innsbruck. Es geht auf den Brenner hinauf und auch dort ist das Wetter eher trübe als sommerlich. Schnell über die italienische Landesgrenze und kaum sind wir am Fuße des Brenners, an einer Raststätte bei Sterzing angekommen, schon zeigt sich die Sonnen wieder am Himmel.
Nach einem kurzen Boxenstopp geht es weiter. Nicht nur die Kilometer auf den tachos der Fahrzeuge werden immer mehr, auch die Außentemperatur steigt kontinuierlich und schon sind die 16°C in der bayerischen Landeshauptstadt vergessen. 29, 30, 32, 34°C zeigt das Thermometer und die Klimaanlage des Fahrzeugs arbeitet kräftig gegen die Außenhitze an. Erneut halten wir auf Südtiroler Boden an, um uns zu stärken und voll neuer Kraft auf die letzte Etappe der Reise zu machen.
Dort, ein erstes Schild kündigt den nahe gelegenen Gardasee an, von hier aus kann es nicht mehr allzu weit sein. Hinunter von den Italienischen Autobahnen, durch die Mautstation, vorbei an diversen Kreisverkehren fahren wir durch gleißende Sonne und wolkenfreien Himmel. Vorbei an riesigen Weingütern hinunter Richtung See. Durch eine Enge Straße und gerade, als sich vor unseren Augen der See das erste mal zeigt, sind wir an unserem Quartier angekommen.
Neben einem traumhaften Seeblick begrüßt uns auch unser Vorauskommando, welches die gesamte Woche über den langen Weg mit dem Rad nach Solferino angetreten hat.
Schnell beziehen wir die Zimmer und machen uns anschließend auf den Weg in das hoffentlich kühle Nass. Über spitzen Kies waten wir ins Wasser und werden enttäuscht, von Kälte kann keine Rede sein, das Wasser ist warm und der Gardasee scheint einer riesigen Badewanne mit lebensgroßen Schiffen gleich.
Doch kann uns dies nicht davon abhalten Dolce Vita aufzusaugen und das Leben zu genießen. Nach einem erholsamen Nachmittag machen wir uns auf in ein nahegelegenes Ristorante. Bei Pizza, Pasta e Vini genießen wir den lauen Sommerabend und begrüßen nun auch endlich den letzten Teil unserer heiteren Truppe, die München erst nachmittags verlassen konnten.
Müde und satt gehen wir wieder Richtung unserer Herberge und erholen uns für die Anstrengungen des kommenden Tages.

24.06.2023
Ausgeschlafen und erholt kommen wir alle wieder zum Frühstück zusammen. Bei Cappuccino, Cornetti und frischen Früchten stärken wir uns für die Anstrengungen des kommenden Tages.
Nachdem sich alle gestärkt haben, besetzen wir die Fahrzeuge und machen uns auf gen Solferino. Doch zunächst hielten wir in San Martino della Battaglia und bestiegen den dortigen Turm. Wir ließen unsere Blicke über das ehemalige Schlachtfeld der Schlacht um Solferino schweifen und konnten das Ausmaß der Fläche und die Grausamkeit der dortigen Schlacht nachvollziehen. Dazu trug nicht nur der Blick über die Felder bei, auch die im Turm von San Martino della Battaglia angebrachten Malereien und das angeschlossene Museo della Battaglia zeigten eindrücklich, was sich vor über 150 Jahren an dieser Stelle zugetragen hatte.
In glühender Mittagssonne fuhren wir nach Solferino und machten uns auf den Weg in das dortige Ossario. Auf dem Platz vor diesem konnten wir das Ende einer Gedenkfeier miterleben, bevor wir den Weg Richtung Gebeinhaus bezwangen. In Erinnerung, an die auf den Schlachtfeldern Gefallenen und die ersten Rot Kreuz Helferinnen entzündeten wir vor Ort zwei Kerzen und brachten eine Schleife an.
Um der größten Hitze zu entkommen, ging es nun auf zum Mittagessen. Frisch gestärkt teilte sich die Gruppe nun auf. Ein Teil machte sich auf den Weg nach Castiglione, um das dort vom italienischen Roten Kreuz (CRI) aufgebaute Campo zu besichtigen und die Akkreditierungen der Mitreisenden abzuholen, der andere Teil besichtigte den Rocca di Solferino und das örtliche Museum. Nach einer schweißtreibenden, gefühlten Ewigkeit konnten die Kolleg*innen in Castiglione mitsamt der Akkreditierungen wieder gen Solferino fahren und stießen hier vor der Chiesa di S. Nicola die Bari auf den Rest der Gruppe, welche bereits Wasser, Fackeln und Eis zum Startpunkt der Fiaccollata gebracht hatten. Wir gingen nun auf den Platz, auf welchem die Fiaccollata beginnt und konnten neben dem Bühnenprogramm des CRI jede Menge Rot Kreuzler aus der ganzen Welt, von Norwegen, Frankreich, bis hin nach Amerika treffen. Uns allen wurde noch einmal mehr bewusst, dass die Rotkreuz- Rothalbmondbewegung eine weltumfassende Bewegung ist und es überall auf dieser Welt Menschen mit der gleichen Begeisterung für die sieben Grundsätze und die Idee Henry Dunants gibt.
Mit Einbrechen der Dämmerung ging es nun endlich los. Die ersten Fackeln wurden entzündet, eine große Fahne mit rotem Kreuz und rotem Halbmond wurde vorweg getragen und der Zug machte sich auf Richtung Castiglione. Über 7 Kilometer ging es bergauf, bergab und auf gerader Fläche bei schwül warmen Wetter durch Felder, Wiesen und Wälder. An den Straßenrändern winkten begeisterte Passanten und Anwohner und innerhalb des Zuges entstand eine einmalige Stimmung.
In Castiglione angekommen holten uns drei unserer MTWs ab und es ging spät abends zum Abendessen.
Müde und erschöpft, mit durchgeschwitzten Klamotten und geschwollenen Füßen ging es die letzten Meter zurück in unsere Unterkunft.

25.06.2023
Der Tag der Heimreise war gekommen. Nach einem gemeinsamen Frühstück ging es für einen Teil der Gruppe auf einen nahegelegenen Wochenmarkt. Der andere Teil beschloss die Altstadt von Peschiera del Garda zu besichtigen. Zum Mittagessen kamen wir dann alle nochmal am See zusammen und genossen die Köstlichkeiten der italienischen Küche.
Nach dieser Stärkung ging es wieder auf Richtung Heimat. Ungezählte Autobahnkilometer später überfuhren wir die deutsch österreichische Grenze wieder und wurden fast so freundlich, wie von den Kamerad*innen der CRI, von den netten Polizist*innen der bayerischen Grenzpolizei wieder in der Heimat willkommen geheißen.
Nach über sieben Stunden konnten wir zu guter Letzt wieder unseren MTW in der Fahrzeughalle in der Schulstraße parken und im heimischen Bett die Erlebnisse der vergangenen Tage Revue passieren lassen.

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